Die Alzheimer-Krankheit ist eine fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, die vor allem Gedächtnis, Orientierung und kognitive Funktionen beeinträchtigt. Charakteristisch sind amyloide Plaques und neurofibrilläre Tau-Veränderungen im Gehirn, die zum Verlust von Neuronen führen. Die Parkinson-Krankheit ist primär eine Bewegungsstörung, verursacht durch den Untergang dopaminerger Neurone in der Substantia nigra; klinisch dominieren Tremor, Rigor, Bradykinesie und Haltungsinstabilität.
Beide Erkrankungen gehören zur Gruppe der neurodegenerativen Krankheiten: Sie verlaufen chronisch, verschlechtern sich über Jahre und führen zu zunehmender Pflegebedürftigkeit. Wichtige Unterschiede liegen im klinischen Bild und im Verlauf: Alzheimer beginnt typischerweise mit Gedächtnisstörungen und führt früh zu kognitiven Defiziten, während Parkinson oft mit motorischen Symptomen beginnt und kognitive Beeinträchtigungen später auftreten können.
In Deutschland steigt die Prävalenz mit dem Alter: Alzheimer und andere Demenzen sind besonders häufig bei über 65-Jährigen, mit stark zunehmender Häufigkeit in den Altersgruppen ab 75 Jahren. Parkinson tritt ebenfalls überwiegend im höheren Lebensalter auf, die Erkrankungswahrscheinlichkeit nimmt ab 60 deutlich zu.
Frühe Anzeichen der Alzheimer-Demenz sind vor allem Gedächtnisstörungen für kürzlich Erlebtes, wiederholtes Fragen, Wortfindungs- und Orientierungsschwierigkeiten sowie Veränderung der Stimmung oder des Antriebs. Betroffene verlieren zunehmend die Fähigkeit, komplexe Aufgaben zu planen oder Alltagsgeschäfte zu erledigen.
Typische Parkinson-Symptome umfassen Ruhetremor, Muskelsteifigkeit (Rigor) und Verlangsamung der Bewegungen (Bradykinesie); oft kommen Haltungsinstabilität, reduzierte Mimik, verwaschene Handschrift und langsames Gehen hinzu. Bei Parkinson sind außerdem oft non-motorische Symptome wie Schlafstörungen, Riechverlust und autonome Störungen präsent.
Im Verlauf verschlechtern sich beide Krankheiten schrittweise, allerdings mit unterschiedlicher Dominanz: Bei Alzheimer rücken kognitive Defizite und Demenzsymptomatik in den Vordergrund, bis selbst einfache Selbstpflege nicht mehr möglich ist. Bei Parkinson nehmen motorische Einschränkungen zu, Medikamente können später Fluktuationen und Dyskinesien verursachen; zudem treten häufig nicht-motorische Probleme wie Schlafstörungen, Depressionen, autonome Störungen und im Verlauf auch kognitive Beeinträchtigungen auf.
Beide Erkrankungen haben erhebliche Auswirkungen auf den Alltag: Haushalt, Mobilität, Kommunikation, soziale Teilhabe und Sicherheit sind betroffen; Angehörige übernehmen oft umfangreiche Unterstützung.
Professionelle Hilfe sollte gesucht werden, wenn sich Gedächtnis- oder Bewegungsprobleme bemerkbar machen, Stürze oder plötzliche Verhaltensänderungen auftreten oder die Selbstversorgung eingeschränkt ist. Frühzeitige Diagnostik, neurologische Abklärung und individuelle Therapiekonzepte verbessern Prognose und Lebensqualität.
Neben medizinischer Behandlung sind frühzeitige Beratung, Angehörigenschulung, Logopädie bei Schluckstörungen, Ergotherapie zur Alltagsanpassung und Hilfsmittel wie Gehhilfen oder Erinnerungssysteme wichtig. Bei rascher Verschlechterung, wiederholten Stürzen oder psychischen Krisen sollte sofort ein Facharzt aufgesucht werden.
In Deutschland sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente zur Behandlung von Alzheimer zugelassen. Die wichtigsten Wirkstoffe umfassen Donepezil, Rivastigmin und Galantamin, die als Acetylcholinesterase-Hemmer wirken und die Kommunikation zwischen Nervenzellen verbessern. Memantin hingegen reguliert die Glutamat-Aktivität im Gehirn und wird besonders bei mittelschwerer bis schwerer Demenz eingesetzt.
Für die Parkinson-Therapie stehen ebenfalls bewährte Medikamente zur Verfügung. Levodopa gilt als Goldstandard und wird oft mit Carbidopa kombiniert, um die Wirksamkeit zu erhöhen. Dopaminagonisten wie Pramipexol und Ropinirol stimulieren direkt die Dopaminrezeptoren, während MAO-B-Hemmer wie Selegilin den Dopaminabbau verlangsamen.
Die meisten Medikamente gegen Alzheimer und Parkinson sind verschreibungspflichtig und erfordern eine ärztliche Betreuung. Neue Therapieansätze wie monoklonale Antikörper für Alzheimer werden kontinuierlich erforscht. Individuelle Behandlungspläne berücksichtigen:
Omega-3-Fettsäuren, insbesondere DHA und EPA, können die Gehirnfunktion unterstützen und sind in hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln verfügbar. Antioxidantien wie Vitamin E und C schützen die Nervenzellen vor oxidativem Stress. B-Vitamine, besonders B12 und Folsäure, sind essentiell für die Nervenfunktion und können bei nachgewiesenem Mangel supplementiert werden.
Pflanzliche Präparate wie Ginkgo biloba werden traditionell zur Gedächtnisunterstützung eingesetzt, wobei die wissenschaftliche Evidenz begrenzt ist. Physiotherapie-unterstützende Produkte helfen bei der Beweglichkeit und Balance. Folgende ergänzende Maßnahmen können hilfreich sein:
Eine Kombination aus medikamentöser Therapie und unterstützenden Maßnahmen bietet oft die besten Ergebnisse für Betroffene.
Der Alltag mit Alzheimer oder Parkinson bringt besondere Herausforderungen mit sich, die durch geeignete Hilfsmittel deutlich erleichtert werden können. Wir bieten Ihnen eine umfassende Auswahl an praktischen Lösungen, die sowohl Betroffenen als auch ihren Angehörigen den täglichen Umgang mit der Erkrankung vereinfachen.
Eine regelmäßige und korrekte Medikamenteneinnahme ist entscheidend für den Therapieerfolg. Dosierboxen mit Tages- und Wocheneinteilung, elektronische Pillendispenser mit akustischen Signalen und Smartphone-Apps helfen dabei, die Medikation zuverlässig einzuhalten und Einnahmefehler zu vermeiden.
Für mehr Sicherheit und Selbstständigkeit im eigenen Zuhause bieten wir verschiedene Hilfsmittel an:
Spezielle Pflegeprodukte für empfindliche Haut, ergonomische Essbestecke und vereinfachte Kommunikationshilfen unterstützen die tägliche Pflege und fördern die Lebensqualität der Betroffenen.
Als Ihre Apotheke vor Ort stehen wir Ihnen als kompetenter Partner zur Seite und bieten umfassende Beratung rund um die medikamentöse Therapie von Alzheimer und Parkinson. Unser geschultes Fachpersonal informiert Sie ausführlich über die richtige Anwendung Ihrer Medikamente und klärt Sie über mögliche Wechselwirkungen auf.
Wir überprüfen Ihre gesamte Medikation auf potenzielle Wechselwirkungen, erklären Ihnen Nebenwirkungen und deren Behandlung, und koordinieren bei Bedarf mit Ihrem behandelnden Arzt notwendige Therapieanpassungen. Regelmäßige Kontrollen und eine enge Zusammenarbeit zwischen Patient, Angehörigen und medizinischem Fachpersonal sind für den Behandlungserfolg essentiell.
Gerne vermitteln wir Ihnen Kontakte zu örtlichen Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft oder der Deutschen Parkinson Gesellschaft. Zusätzlich informieren wir Sie über Möglichkeiten der Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse und unterstützen Sie bei entsprechenden Anträgen für Hilfsmittel und Pflegeleistungen.