Asthma bronchiale ist eine chronische Atemwegserkrankung, bei der die Bronchien dauerhaft entzündet und überempfindlich reagieren. Diese Entzündung führt zu einer Verengung der Atemwege, wodurch das Atmen erschwert wird. In Deutschland sind etwa 5-10% der Bevölkerung von Asthma betroffen, wobei die Erkrankung sowohl Kinder als auch Erwachsene treffen kann.
Die charakteristischen Beschwerden umfassen anhaltende Atemnot, besonders beim Ausatmen, trockenen oder schleimigen Husten, ein Engegefühl in der Brust sowie pfeifende Atemgeräusche. Diese Symptome können in Anfällen auftreten oder dauerhaft bestehen.
Man unterscheidet zwischen allergischem Asthma, das durch Allergene wie Pollen oder Hausstaubmilben ausgelöst wird, und nicht-allergischem Asthma, das durch Infekte, Stress oder körperliche Anstrengung entstehen kann. Bei Kindern steht oft die allergische Form im Vordergrund, während bei Erwachsenen häufiger gemischte Formen auftreten. Typische Trigger-Faktoren sind:
Die medikamentöse Asthma-Therapie basiert auf zwei grundlegenden Säulen: Bedarfsmedikamenten zur akuten Symptomlinderung und Dauermedikamenten zur langfristigen Kontrolle der Erkrankung. Diese Kombination ermöglicht es Patienten, ein weitgehend beschwerdefreies Leben zu führen.
Beta-2-Sympathomimetika wie Salbutamol wirken schnell bronchienerweiternd und werden bei akuter Atemnot eingesetzt. Sie entspannen die Bronchialmuskulatur innerhalb weniger Minuten und verschaffen sofortige Erleichterung. Diese Medikamente sollten jedoch nicht dauerhaft angewendet werden, da sie die zugrunde liegende Entzündung nicht behandeln.
Inhalative Kortikosteroide wie Budesonid und Beclometason bilden das Rückgrat der Langzeittherapie. Sie reduzieren die chronische Entzündung der Atemwege und verhindern Asthma-Anfälle. Langwirksame Beta-2-Agonisten wie Formoterol erweitern die Bronchien über 12 Stunden.
Kombinationspräparate wie Foster, Symbicort und Viani vereinen die Vorteile verschiedener Wirkstoffklassen in einem Inhalator. Diese Medikamente enthalten sowohl entzündungshemmende als auch bronchienerweiternde Komponenten und bieten folgende Vorteile:
Dosieraerosole, auch als MDI (Metered Dose Inhaler) bekannt, sind eine der häufigsten Formen der Asthmatherapie. Diese Systeme liefern eine exakte Medikamentendosis durch Betätigung des Sprühstoßes. Für eine optimale Wirkung ist die richtige Koordination zwischen Sprühstoß und Einatmung entscheidend. Spacer-Systeme erleichtern die Anwendung erheblich und verbessern die Medikamentenverteilung in den Atemwegen, insbesondere bei Kindern und älteren Patienten.
Pulverinhalatoren bieten eine atemzuggesteuerte Medikamentengabe und eliminieren das Problem der Koordination. Der Turbohaler verwendet einen Drehmechanismus zur Dosierung, während der Diskus über ein praktisches Schiebersystem verfügt. Der Breezhaler punktet durch seine einfache Kapsel-Technik. Alle Systeme erfordern einen kräftigen, tiefen Atemzug zur optimalen Wirkstofffreisetzung.
Bei schweren Asthmaanfällen oder wenn herkömmliche Inhalatoren nicht ausreichen, kommen Vernebler zum Einsatz. Diese Geräte wandeln flüssige Medikamente in feinste Tröpfchen um, die über eine Maske oder ein Mundstück eingeatmet werden. Vernebler sind besonders bei akuten Notfällen, kleinen Kindern oder Patienten mit eingeschränkter Koordinationsfähigkeit von großem Nutzen.
Die korrekte Inhalationstechnik ist entscheidend für den Therapieerfolg:
Typische Fehler umfassen zu schnelles Einatmen, unvollständige Koordination zwischen Sprühstoß und Atmung, sowie unzureichende Atemanhaltephase. Regelmäßige Schulungen in der Apotheke helfen dabei, die Technik zu perfektionieren und die Therapieeffizienz zu maximieren.
In Deutschland unterliegen die meisten Asthmamedikamente der Verschreibungspflicht. Dazu gehören Bronchodilatatoren wie Salbutamol und Formoterol, sowie entzündungshemmende Corticosteroide wie Budesonid und Beclometason. Kombinationspräparate, die beide Wirkstoffklassen enthalten, bilden oft die Basis der Langzeittherapie und sind ausschließlich auf Rezept erhältlich.
Ergänzend zur medikamentösen Therapie stehen verschiedene rezeptfreie Hilfsmittel zur Verfügung. Spacer-Systeme verbessern die Inhalationstechnik, Atemtrainer stärken die Atemmuskulatur, und Inhalationsgeräte für Salzlösungen können die Atemwege befeuchten und reinigen. Diese Produkte unterstützen die Haupttherapie und sind ohne Rezept in der Apotheke erhältlich.
Die Auswahl der geeigneten Asthmamedikation erfordert eine individuelle ärztliche Bewertung. Faktoren wie Schweregrad der Erkrankung, Alter des Patienten, Begleiterkrankungen und persönliche Präferenzen fließen in die Entscheidung ein. Der Arzt erstellt einen stufenweisen Therapieplan und passt diesen bei Bedarf an die Krankheitsentwicklung an.
Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind essentiell für eine erfolgreiche Asthmatherapie. Diese Termine dienen der Überprüfung der Symptomkontrolle, Anpassung der Medikation und Schulung der Inhalationstechnik. Lungenfunktionstests und die Bewertung der Lebensqualität helfen dabei, die Therapie kontinuierlich zu optimieren und Verschlechterungen frühzeitig zu erkennen.
Asthmatiker sollten stets ein Notfallmedikament bei sich führen. Schnell wirksame Bronchodilatatoren wie Salbutamol können bei akuten Anfällen lebensrettend sein. Es empfiehlt sich, mehrere Inhalatoren an verschiedenen Orten zu deponieren – zu Hause, am Arbeitsplatz und im Auto. Regelmäßige Kontrolle des Verfallsdatums und der Funktionsfähigkeit ist unerlässlich.
Die regelmäßige Peak-Flow-Messung ist ein wichtiges Instrument zur Überwachung Ihrer Lungenfunktion. Mit einem Peak-Flow-Meter können Sie täglich den maximalen Atemfluss messen und so frühzeitig Verschlechterungen erkennen. Führen Sie die Messung am besten morgens und abends zur gleichen Zeit durch und dokumentieren Sie die Werte in Ihrem Asthma-Tagebuch.
Ein Asthma-Tagebuch hilft Ihnen und Ihrem Arzt, den Verlauf Ihrer Erkrankung zu verstehen. Notieren Sie täglich Ihre Symptome, Peak-Flow-Werte, eingenommene Medikamente und mögliche Auslöser. Diese Dokumentation ermöglicht eine optimale Anpassung Ihrer Therapie und verbessert die Krankheitskontrolle nachhaltig.
Die Vermeidung von Asthma-Auslösern ist ein zentraler Baustein der Therapie. Zu den häufigsten Triggern gehören:
Die konsequente Einnahme Ihrer verordneten Medikamente ist entscheidend für den Therapieerfolg. Nehmen Sie Ihre Dauermedikation auch dann ein, wenn Sie sich beschwerdefrei fühlen. Nur durch eine kontinuierliche Behandlung können Entzündungen in den Atemwegen langfristig kontrolliert und schwere Asthmaanfälle verhindert werden.
Suchen Sie umgehend ärztliche Hilfe auf, wenn sich Ihre Symptome verschlechtern, Sie häufiger Ihr Notfallspray benötigen oder die Peak-Flow-Werte deutlich abfallen. Auch bei nächtlichen Beschwerden, die Sie am Schlafen hindern, sollten Sie Ihren Arzt kontaktieren.
Bei einem akuten Asthmaanfall bewahren Sie Ruhe und setzen Sie sich aufrecht hin. Verwenden Sie sofort Ihr Notfallspray und atmen Sie langsam und kontrolliert. Falls sich die Symptome nicht innerhalb von 10-15 Minuten bessern oder verschlechtern, rufen Sie den Notarzt unter 112. Halten Sie immer Ihr Notfallmedikament griffbereit und informieren Sie Familie und Freunde über die richtige Erste-Hilfe-Maßnahmen.
Salbutamol-Spray ist das Mittel der ersten Wahl bei akuten Atembeschwerden. Es erweitert schnell die Bronchien und sollte immer mitgeführt werden. Bei schweren Anfällen können zusätzlich Kortison-Tabletten zum Einsatz kommen, die die Entzündung hemmen. Lassen Sie sich von Ihrem Apotheker die korrekte Anwendung der Inhalatoren demonstrieren und üben Sie regelmäßig die richtige Inhalationstechnik.
Die Asthma-Behandlung erfolgt nach einem Stufenschema, das sich am Schweregrad Ihrer Erkrankung orientiert. Beginnend mit kurzwirksamen Bronchodilatatoren wird die Therapie bei Bedarf um inhalative Kortikosteroide und weitere Medikamente erweitert. Ihr Arzt passt die Behandlung regelmäßig an Ihre aktuellen Beschwerden an.
Das Ziel der Asthma-Therapie ist es, eine vollständige Symptomkontrolle zu erreichen und Ihre Lebensqualität zu erhalten. Sie sollten tagsüber und nachts beschwerdefrei sein, normale körperliche Aktivitäten ausüben können und keine oder nur selten Notfallmedikamente benötigen. Eine gute Asthma-Kontrolle reduziert auch das Risiko schwerer Exazerbationen erheblich.
Vereinbaren Sie regelmäßige Kontrolltermine mit Ihrem Arzt, um den Therapieerfolg zu beurteilen und die Behandlung bei Bedarf anzupassen. Diese Termine sollten mindestens alle drei Monate stattfinden. Bringen Sie Ihr Asthma-Tagebuch mit und lassen Sie Ihre Inhalationstechnik überprüfen. Bei guter Kontrolle kann die Medikation möglicherweise reduziert werden.