Bluthochdruck liegt vor, wenn der Blutdruck dauerhaft über 140/90 mmHg erhöht ist. Diese häufige Herz-Kreislauf-Erkrankung entsteht durch verschiedene Faktoren wie genetische Veranlagung, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, Stress und Übergewicht. In Deutschland sind etwa 30% der Erwachsenen von Hypertonie betroffen.
Bluthochdruck wird oft als "stiller Killer" bezeichnet, da er meist symptomlos verläuft. Mögliche Anzeichen sind Kopfschmerzen, Schwindel, Nasenbluten oder Sehstörungen. Unbehandelt erhöht er das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenerkrankungen erheblich.
Zur Behandlung von Bluthochdruck stehen verschiedene bewährte Medikamentengruppen zur Verfügung:
Die Medikamentenwahl erfolgt individuell nach Blutdruckwerten, Begleiterkrankungen und Verträglichkeit. Eine regelmäßige Einnahme zur gleichen Tageszeit ist entscheidend für den Therapieerfolg.
Ergänzend zur medikamentösen Therapie helfen salzarme Ernährung, regelmäßige Bewegung, Gewichtsreduktion und Stressabbau dabei, den Blutdruck natürlich zu senken.
Herzinsuffizienz beschreibt die verminderte Pumpkraft des Herzens, wodurch der Körper nicht ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt wird. Die Erkrankung wird nach der New York Heart Association (NYHA) in vier Schweregrade eingeteilt, von leichten Beschwerden bis hin zu Ruhebeschwerden.
Typische Anzeichen einer Herzinsuffizienz sind belastungsabhängige Atemnot, schnelle Ermüdung bei körperlicher Aktivität und Wassereinlagerungen in den Beinen oder der Lunge. Betroffene bemerken oft eine reduzierte Leistungsfähigkeit im Alltag.
Die moderne Herzinsuffizienz-Therapie basiert auf evidenzbasierten Medikamenten:
Meist werden mehrere Medikamente kombiniert, um die Herzfunktion optimal zu unterstützen. Moderne Kombinationspräparate erleichtern die Einnahme und verbessern die Therapietreue der Patienten.
Regelmäßige kardiologische Kontrollen, Echokardiographien und Laboruntersuchungen sind essentiell, um den Therapieverlauf zu überwachen und Medikamentendosierungen anzupassen.
Die koronare Herzkrankheit entsteht durch fortschreitende Arterienverkalkung (Arteriosklerose) in den Herzkranzgefäßen. Dabei lagern sich Fette, Kalk und andere Substanzen in den Gefäßwänden ab, was zu einer Verengung der Arterien führt. Diese Durchblutungsstörung des Herzmuskels äußert sich häufig als Angina Pectoris mit charakteristischen Brustschmerzen, Druckgefühl und Atemnot, besonders bei körperlicher Belastung.
Die moderne Therapie der koronaren Herzkrankheit umfasst verschiedene Wirkstoffgruppen:
Bei der Behandlung unterscheidet man zwischen Akuttherapie und Langzeitbehandlung. Während Nitroglycerin-Spray schnelle Hilfe bei akuten Anfällen bietet, dient die kontinuierliche Medikation der Vorbeugung weiterer Episoden. Präventive Maßnahmen wie Rauchverzicht, gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung sind essentiell für den Therapieerfolg und können das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.
Herzrhythmusstörungen umfassen verschiedene Abweichungen vom normalen Herzschlag. Vorhofflimmern stellt dabei die häufigste Form dar und betrifft besonders ältere Patienten. Diese Erkrankung erhöht das Schlaganfallrisiko erheblich und erfordert eine spezialisierte Behandlung.
Die medikamentöse Behandlung von Rhythmusstörungen erfolgt nach einem etablierten Klassifikationssystem:
Bei Vorhofflimmern ist eine effektive Antikoagulation zur Schlaganfallprävention unerlässlich. Moderne direkte orale Antikoagulanzien (DOAKs) bieten dabei Vorteile gegenüber herkömmlichen Medikamenten. Innovative Therapieansätze wie Katheterablation ergänzen die medikamentöse Behandlung und ermöglichen in vielen Fällen eine dauerhafte Heilung der Rhythmusstörung.
Cholesterin spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Während LDL-Cholesterin ("schlechtes" Cholesterin) zur Bildung von Arteriosklerose beiträgt, wirkt HDL-Cholesterin ("gutes" Cholesterin) protektiv durch den Abtransport von Cholesterin aus den Gefäßwänden.
Zu den wichtigsten Risikofaktoren für erhöhte Cholesterinwerte zählen genetische Veranlagung, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, Diabetes mellitus und Rauchen. Die medikamentöse Therapie in Deutschland umfasst verschiedene Wirkstoffgruppen:
Die Behandlungsziele richten sich nach dem individuellen Herz-Kreislauf-Risiko. Hochrisikopatienten sollten LDL-Werte unter 70 mg/dl erreichen. Regelmäßige Laborkontrollen sind essentiell für die Therapieüberwachung. Ergänzend zur medikamentösen Behandlung unterstützen eine mediterrane Ernährung, Omega-3-Fettsäuren und lösliche Ballaststoffe die Cholesterinsenkung nachhaltig.
Thrombosen entstehen durch ein Ungleichgewicht zwischen gerinnungsfördernden und gerinnungshemmenden Faktoren im Blut. Blutgerinnsel können lebensgefährliche Komplikationen wie Lungenembolien oder Schlaganfälle verursachen.
Wichtige Risikofaktoren umfassen längere Immobilisation, operative Eingriffe, Krebserkrankungen, hormonelle Verhütung und genetische Gerinnungsstörungen. Die antikoagulative Therapie erfolgt in Deutschland mit verschiedenen Medikamentengruppen:
Die Auswahl des Antikoagulans erfolgt individuell unter Berücksichtigung von Nierenfunktion, Blutungsrisiko und Patientenpräferenz. Regelmäßige Kontrollen der Nierenwerte und Aufklärung über Blutungszeichen sind unverzichtbar. Bei Eingriffen ist eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung bezüglich der Therapiepause erforderlich.