Krebs bezeichnet eine Gruppe von Krankheiten, bei denen sich Körperzellen unkontrolliert teilen und wachsen. Diese entarteten Zellen können gesundes Gewebe verdrängen und zerstören. Der Begriff "Tumor" beschreibt zunächst nur eine Gewebewucherung, wobei zwischen gutartigen (benignen) und bösartigen (malignen) Tumoren unterschieden wird.
Krebszellen entstehen durch Veränderungen im Erbgut gesunder Zellen. Diese Mutationen können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden und führen dazu, dass die normale Zellkontrolle versagt. Während gutartige Tumore langsam wachsen und nicht streuen, können bösartige Tumore Metastasen bilden und sich im Körper ausbreiten.
Wichtige Risikofaktoren umfassen Rauchen, übermäßigen Alkoholkonsum, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und bestimmte Umwelteinflüsse. Durch einen gesunden Lebensstil lässt sich das Krebsrisiko deutlich senken.
Die Früherkennung spielt eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Krebsbehandlung. Je früher eine Krebserkrankung entdeckt wird, desto besser sind meist die Heilungschancen und desto schonender können die Therapiemöglichkeiten gestaltet werden.
In Deutschland stehen verschiedene Untersuchungsmethoden zur Verfügung: Bildgebende Verfahren wie Röntgen, Computertomografie und Magnetresonanztomografie ermöglichen es, Tumore sichtbar zu machen. Laboruntersuchungen von Blut und Gewebe liefern weitere wichtige Informationen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für zahlreiche Vorsorgeuntersuchungen, darunter das Mammografie-Screening für Frauen ab 50 Jahren und die Darmkrebsvorsorge ab 50 Jahren.
Anhaltende Beschwerden wie unerklärlicher Gewichtsverlust, andauernde Müdigkeit, Veränderungen an Muttermalen oder ungewöhnliche Blutungen sollten ernst genommen werden. Der Hausarzt ist oft der erste Ansprechpartner und kann bei Verdacht eine Überweisung zu Spezialisten veranlassen.
Die moderne Krebsbehandlung umfasst verschiedene therapeutische Ansätze, die individuell auf den Patienten und die Krebsart abgestimmt werden. Die chirurgische Behandlung bleibt oft die erste Wahl bei soliden Tumoren, insbesondere wenn diese noch lokalisiert sind und vollständig entfernt werden können.
Chemotherapeutika greifen gezielt in die Zellteilung ein und hemmen das Wachstum von Krebszellen. Diese systemische Behandlung erreicht auch Metastasen im gesamten Körper und wird häufig in Zyklen verabreicht, um gesunden Zellen Erholungsphasen zu ermöglichen.
Die Strahlentherapie nutzt ionisierende Strahlung zur gezielten Zerstörung von Tumorzellen. Immuntherapie und zielgerichtete Therapien stellen innovative Behandlungsformen dar, die das körpereigene Immunsystem aktivieren oder spezifische Moleküle in Krebszellen angreifen. Kombinationstherapien verbinden mehrere Behandlungsarten für optimale Ergebnisse.
Die Palliativmedizin konzentriert sich auf die Linderung von Symptomen und die Verbesserung der Lebensqualität, wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist. Alle Therapieformen werden in Deutschland nach neuesten wissenschaftlichen Standards durchgeführt.
In deutschen Apotheken sind verschiedene Klassen von Chemotherapeutika verfügbar. Alkylantien wie Cyclophosphamid und Ifosfamid schädigen die DNA von Krebszellen direkt. Antimetabolite, darunter Methotrexat und 5-Fluorouracil, stören den Stoffwechsel der Tumorzellen. Topoisomerase-Hemmer wie Doxorubicin und Etoposid blockieren wichtige Enzyme der DNA-Reparatur.
Begleitende Arzneimittel sind essentiell für eine erfolgreiche Krebstherapie:
Die meisten Krebsmedikamente sind streng rezeptpflichtig und nur über Fachärzte erhältlich. Bekannte Handelsnamen umfassen Taxol, Herceptin und Avastin. Supportive Medikamente sind teilweise auch rezeptfrei in Apotheken verfügbar. Deutsche Apotheken gewährleisten durch ihre Fachkompetenz sichere Medikamentenversorgung und Beratung für Krebspatienten.
Eine Krebstherapie kann verschiedene Nebenwirkungen verursachen, die jedoch durch gezielte Begleittherapien effektiv behandelt werden können. Die moderne Supportivmedizin bietet heute zahlreiche Möglichkeiten, um die Lebensqualität während der Behandlung zu erhalten.
Übelkeit und Erbrechen gehören zu den belastendsten Begleiterscheinungen einer Chemotherapie. Moderne Antiemetika wie Ondansetron oder Granisetron können diese Symptome wirkungsvoll lindern. Fatigue und anhaltende Schwäche betreffen etwa 80% aller Krebspatienten und erfordern oft eine Anpassung des Tagesablaufs sowie gezielte Bewegungstherapie.
Haarausfall und Hautveränderungen sind sichtbare Folgen vieler Therapien. Spezielle Hautpflegeprodukte und Kopfhautschutz können die Beschwerden reduzieren. Besonders wichtig ist die Überwachung des Immunsystems, da eine Immunschwäche das Infektionsrisiko erhöht.
Eine ausgewogene Ernährung spielt eine zentrale Rolle bei der Therapiebegleitung. Folgende apothekenpflichtige Hilfsmittel können die Behandlung unterstützen:
Die Zeit nach einer Krebstherapie erfordert eine umfassende Betreuung, die weit über die medizinische Nachsorge hinausgeht. Ein strukturiertes Nachsorgeprogramm ist essentiell für die Früherkennung von Rezidiven und die Behandlung von Spätfolgen.
Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen folgen einem individuellen Zeitplan, der sich nach der Krebsart und dem Therapieverlauf richtet. Rehabilitation und Physiotherapie helfen dabei, körperliche Funktionen wiederherzustellen und die Belastbarkeit zu steigern. Viele Patienten profitieren von onkologischen Rehabilitationsprogrammen.
Psychologische Betreuung ist ein wichtiger Baustein der Nachsorge. In Deutschland bieten zahlreiche Selbsthilfegruppen und Krebsberatungsstellen Unterstützung an. Die Rückkehr in den Beruf erfordert oft eine schrittweise Wiedereingliederung mit arbeitsmedizinischer Begleitung.
Auch Angehörige benötigen Unterstützung und Beratung. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für: