Die Antibabypille zählt zu den sichersten und am häufigsten verwendeten Verhütungsmitteln in Deutschland. Sie wirkt durch die Unterdrückung des Eisprungs und die Verdickung des Gebärmutterhalsschleims, wodurch eine Befruchtung verhindert wird. Man unterscheidet zwischen Kombinationspillen, die Östrogen und Gestagen enthalten, und Minipillen, die nur Gestagen beinhalten.
Zu den beliebten Pillenmarken in Deutschland gehören:
Die Pille sollte täglich zur gleichen Zeit eingenommen werden. Zu den Vorteilen zählen die hohe Sicherheit, oft schwächere Regelblutungen und positive Effekte auf Haut und Haare. Mögliche Nebenwirkungen können Kopfschmerzen, Gewichtszunahme oder Stimmungsschwankungen sein.
Neben der Pille stehen weitere hormonelle Verhütungsmethoden zur Verfügung. Der Verhütungsring NuvaRing wird monatlich in die Scheide eingeführt und gibt kontinuierlich Hormone ab. Das Verhütungspflaster Evra wird wöchentlich auf die Haut geklebt. Die Dreimonatsspritze bietet langanhaltenden Schutz, während Hormonspiralen wie Mirena, Jaydess oder Kyleena drei bis fünf Jahre wirken und direkt in die Gebärmutter eingesetzt werden.
Kondome sind das einzige Verhütungsmittel, das gleichzeitig vor ungewollter Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Krankheiten schützt. Sie bestehen aus verschiedenen Materialien wie Latex, Polyurethan oder Polyisopren für Allergiker. Die richtige Größe ist entscheidend für Sicherheit und Komfort.
Beliebte Marken in Deutschland sind Durex, Billy Boy und Ritex, die verschiedene Varianten in unterschiedlichen Größen und Ausführungen anbieten. Kondome sollten kühl und trocken gelagert werden und das Haltbarkeitsdatum beachtet werden. Die korrekte Anwendung umfasst das vorsichtige Abrollen vor dem Geschlechtsverkehr und das sichere Entfernen danach.
Frauenkondome bieten Frauen die Möglichkeit, selbst die Verhütung zu kontrollieren. Sie werden vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt und schützen sowohl vor Schwangerschaft als auch vor Geschlechtskrankheiten. Das Diaphragma ist eine wiederverwendbare Silikonkappe, die vor dem Muttermund platziert wird und zusammen mit spermiziden Gels verwendet wird. Die Portiokappe stellt eine kleinere Alternative zum Diaphragma dar und muss individuell angepasst werden.
Intrauterinpessare, auch bekannt als Spiralen, gehören zu den sichersten und langfristigsten Verhütungsmethoden. Die Kupferspirale gibt kontinuierlich Kupferionen ab, die Spermien in ihrer Beweglichkeit hemmen und eine Befruchtung verhindern. Sie bietet einen zuverlässigen Schutz für bis zu zehn Jahre. Die Hormonspirale hingegen setzt das Hormon Levonorgestrel frei, welches den Zervixschleim verdickt und den Eisprung hemmt. Ihre Wirkungsdauer beträgt drei bis fünf Jahre.
Das Einsetzen und Entfernen einer Spirale erfolgt ausschließlich durch einen Frauenarzt in der Praxis. Die Vorteile umfassen:
Die Kosten variieren zwischen 200 und 500 Euro. Für Frauen unter 22 Jahren übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten vollständig, bei besonderen medizinischen Indikationen auch darüber hinaus.
Das Verhütungsimplantat ist ein etwa streichholzgroßes, flexibles Stäbchen, das vom Arzt unter örtlicher Betäubung in die Innenseite des Oberarms eingesetzt wird. Es gibt kontinuierlich das Hormon Etonogestrel ab, welches den Eisprung verhindert und den Zervixschleim verdickt. Mit einer Wirkungsdauer von drei Jahren bietet es zuverlässigen Schutz. Mögliche Nebenwirkungen können unregelmäßige Blutungen oder Gewichtszunahme sein.
Die natürliche Familienplanung basiert auf der Beobachtung körpereigener Fruchtbarkeitssignale. Bei der Temperaturmethode wird täglich die Basaltemperatur gemessen, da diese nach dem Eisprung um etwa 0,2-0,5°C ansteigt. Die Zervixschleimbeobachtung nutzt die Veränderungen der Schleimkonsistenz während des Zyklus – um den Eisprung wird er glasig und spinnbar.
Die symptothermale Methode kombiniert beide Verfahren und erhöht dadurch die Sicherheit erheblich. Moderne Verhütungscomputer und spezialisierte Apps können bei der Auswertung der Daten unterstützen und die fruchtbaren Tage präziser bestimmen.
Die Kalendermethode nach Knaus-Ogino berechnet fruchtbare Tage anhand vergangener Zykluslängen, ist jedoch bei unregelmäßigen Zyklen unzuverlässig. Der Coitus interruptus erfordert große Selbstbeherrschung und bietet aufgrund von Lusttropfen nur begrenzten Schutz. Die Stillamenorrhö kann in den ersten sechs Monaten nach der Geburt bei ausschließlichem Stillen einen natürlichen, aber nicht hundertprozentigen Verhütungsschutz bieten.
Die "Pille danach" ist eine wichtige Option zur Notfallverhütung nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder Verhütungspannen. In deutschen Apotheken sind zwei verschiedene Wirkstoffe rezeptfrei erhältlich: Levonorgestrel (PiDaNa, Unofem) und Ulipristalacetat (ellaOne). Levonorgestrel sollte idealerweise innerhalb von 72 Stunden eingenommen werden, während Ulipristalacetat bis zu 120 Stunden nach dem ungeschützten Verkehr wirksam ist. Die Wirkungsweise beruht auf der Verzögerung oder Verhinderung des Eisprungs. Je früher die Einnahme erfolgt, desto höher ist die Wirksamkeit. Eine ausführliche Beratung durch das Apothekenpersonal ist essentiell, um über mögliche Nebenwirkungen, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und die korrekte Anwendung aufzuklären.
Die Kupferspirale stellt eine besonders wirksame Alternative zur hormonellen Notfallverhütung dar. Sie kann bis zu fünf Tage nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr von einem Frauenarzt eingesetzt werden und bietet mit über 99% Wirksamkeit den besten Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft. Gleichzeitig dient sie als langfristige Verhütungsmethode für mehrere Jahre.
Die Wahl der geeigneten Verhütungsmethode hängt von verschiedenen persönlichen Faktoren ab, die sorgfältig abgewogen werden sollten:
Eine umfassende Verhütungsberatung erfolgt idealerweise beim Frauenarzt, der nach einer gründlichen Untersuchung die passende Methode empfehlen kann. Auch in der Apotheke erhalten Sie kompetente Beratung zu rezeptfreien Verhütungsmitteln. Die Kosten variieren je nach Methode erheblich - von wenigen Euro monatlich bis zu mehreren hundert Euro für langfristige Lösungen. Für Jugendliche und junge Frauen bis zum vollendeten 22. Lebensjahr übernehmen die Krankenkassen die Kosten verschreibungspflichtiger Verhütungsmittel. Regelmäßige gynäkologische Kontrollen sind bei allen Verhütungsmethoden wichtig für die Gesundheit.